Die etwas andere Weihnachtsfeier
Am 18. Dezember 2005 saßen fünf Studenten in Berlin in ihrer WG und unterhielten sich darüber, was sie an Weihnachten tun sollten. Die fünf Männer kamen nicht alle aus Deutschland. Sie waren aus Argentinien, China, Deutschland, Spanien und Togo. Nun hatten sie natürlich alle unterschiedliche Traditionen und es war nicht einfach sich zu einigen. „Weihnachten feielt man bei uns gal nicht”, warf der Chinese ein. „Dann wird’s ja Zeit, dass du’s mal feierst!”, gab der Deutsche zurück. „Lasst uns doch bei misch zu ’ause feiern” , schlug der Togolese vor. „Kommt überhaupt nicht in Frage, amigos! Weihnachten feiert man nicht mit Hirsebrei oder was man sonst so in Togo isst!” , fiel der Argentinier ein, „wir feiern bei mir!” „No muchachos, wir feiern bei mir!”,erwiderte der Spanier. „Stoppt mal kurz euren Streit, aber was haltet ihr davon, wenn wir hier feiern. Immerhin leben wir doch in Berlin! Also warum feiern nicht hier?” , entgegnete der Deutsche. „NEE!!!” , war die Reaktion der Anderen.
„Dann schon lieber bei unserem Pseudostudenten in Argentinien!”, meinte der Spanier bestimmt. Die drei Studenten nannten den Argentinier immer „Pseudostudenten”, weil er auf seinem Konto massig Geld hatte. „Hör auf, mich Pseudostudent zu nennen! Was kann ich denn dafür, dass meine Tante mir ihre 10.000.000 Euro vermacht hat? Aber wir könnten doch zu mir fliegen, bis Silvester bei mir Party machen und dann wieder zurück nach Deutschland kommen, oder?”, schlug der Argentinier vor. „Aber ich kann mir den Flug gar nicht leisten!”, gab der Togolese zu bedenken.
„Das soll nicht das Problem sein, ich kann einfach kurz einen Privatjet ordern” sagte der Argentinier. „Ich finde das ist eine sehl gute Idee!”, stimmte der Chinese zu. „Muy bueno”, ließ der Spanier nur von sich hören. „Na gut”, stimmte nun auch der Deutsche zu.
Am 20. Dezember startete das Flugzeug mit den Fünfen. Ganze 18 Stunden später erreichten sie Argentinien, wo sie von einer Stretchlimousine abgeholt wurden. „Fantástica!” , stieß der Spanier hervor, als er die Villa seines Freundes sah. Und auch die anderen staunten nicht schlecht, als sie das gigantische Grundstück sahen mit dem riesigen Haus. Sie fuhren noch eine ganze Weile über das Grundstück, bis sie eine Tiefgarage erreichten. Der Chauffeur stieg aus und öffnete ihnen die Tür. Die fünf Studenten stiegen aus und gingen auf das riesige Haus zu. Als sie es betraten, bekamen alle bis auf den Argentinier große Augen. Sie standen inmitten einer gigantischen Eingangshalle, die über und über mit Weihnachtsschmuck verziert war. „Wollt ihr was trinken?”, fragte der Argentinier sie. Die vier nickten nur ohne den Mund auf zu bekommen. Später an diesem Abend saßen sie zusammen in einem riesigen Speisesaal und aßen Abendbrot. „Wie feiern wir jetzt eigentlich hier?”, fragte der Deutsche. Der Argentinier überlegte kurz und sagte:„ Also, am 24., hatte ich gedacht, machen wir im Salon Bescherung und am 25. und 26. könnten wir Essen gehen und hier die letzten Weihnachtstage ausklingen lassen. Am 27., 28., 29. und 30. werden wir feiern und Party machen und an Silvester wird es eine gigantische Party geben. „Keine schlechte Idee!”, stimmten die Anderen ihm zu.
Als sie dann am 24. ihre Geschenke ausgepackt hatten, saßen sie alle beisammen und aßen. Der Argentinier hatte dem Deutschen einen Porsche geschenkt und der Deutsche ihm einen Fotoapparat. Der Togolese hatte dem Argentinier ein paar selbstgemachte Schmuckstücke geschenkt und der Argentinier ihm ein eigenes Flugzeug, damit er keine Flugtickets mehr kaufen musste. Der Chinese hatte ihm einen Gutschein für ein chinesisches Essen geschenkt und der Argentinier ihm ein Kochbuch und eine Stereoanlage mit 4000-Watt-Boxen. Der Argentinier hatte dem Spanier eine Loge in der Stierkampfarena geschenkt und der Spanier ihm einen Sombrero. Den 25. und 26. Dezember verbrachten sie eher ruhig, aber von dem 27. Dezember an machten sie nur noch Party. Als dann am 31. Dezember die größte Party stattfand, war die ganze weihnachtliche Stimmung verebbt. Am ersten Januar um 12.00 Uhr war die Silvesterparty dann zu Ende und am zweiten flogen sie alle wieder glücklich nach Berlin in ihre WGs.