Isabel Eisenburger

LAURA UND IHRE FAMILIE

 

Es war einmal ein Mädchen, das mit Eltern lebte, die nicht hören konnten, mit Eltern, die mit den Händen redeten. Das Mädchen hieß Laura und war acht Jahre alt. Sie musste die Sprache erst lernen, die die Eltern mit ihr sprachen, aber nach ein paar Jahren konnte sie die Sprache auch.

Als Laura ungefähr zehn Jahre alt war, bekamen ihre gehörlosen Eltern noch eine Tochter. Sie war ein sehr ruhiges und zartes Baby. Laura hatte schon die Befürchtung, dass die kleine Marie auch gehörlos war, und holte eine Flöte aus dem Zimmer ihrer Mutter und pustete so doll, wie sie konnte, in die Flöte. Marie erschrak und fing an zu schreien. Laura wusste jetzt, dass sie keine gehörlose Schwester hatte. Die Mutter, die gerade zur Tür hereinkam, sah, wie stark Laura in die Flöte pustete, und erschrak. Sie sagte in Gebärden-Sprache zu Laura, dass sie aber schnell in ihr Zimmer gehen soll und bis zum Abendessen in ihrem Zimmer bleiben sollte, weil es dem Baby schadet, wenn es so lautes Pfeifen ins Ohr kriegt. Laura war sauer und sagte: „Du kannst es ja sowieso nicht hören!“ und ging auf ihr Zimmer. Am Abend kam Laura aus ihrem Zimmer und entschuldigte sich.

Natürlich konnte Marie die Sprache nicht von ihren Eltern lernen, denn sie waren ja gehörlos. Deswegen musste Laura ihr die Sprache beibringen und hatte nicht mehr so viel Zeit für die Schule und bekam in der Klassenarbeit eine Drei, aber sie fand das halb so schlimm. Als Marie endlich reden konnte, hatte Laura wieder Einsen in der Schule und hatte noch ein wunderschönes Leben mit ihrer Familie. Manchmal sangen die beiden Kinder Lieder, dann war es fast so, als ob die Eltern hören würden.

ENDE

DER DIEB MIT DEM BAGGER

 

Es war einmnal eine reiche Familie mit zwei Kindern. Leonie und Johannes hießen die beiden Kinder von Frau und Herrn Gäuritz. Johannes war drei Jahre älter als Leonie und wollte meistens bestimmen, wann das Licht aus sein sollte, wenn ihre Eltern essen waren oder in die Oper gegangen waren.

Eines Tages saßen sie alle auf der Terrasse und frühstückten, als Leonie auf einmal einfiel, dass sie am nächsten Tag Geburtstag hatte. Sie zählte alle Sachen auf, die sie sich wünschte, ein Pferd zum Beispiel und eine Katze. Doch da kam ein Mädchen in den Garten gelaufen und rief: „Achtung Bagger!“ Leonie und ihr Bruder Johannes liefen zu dem Mädchen und sahen den großen Bagger, der auf das Haus zukam, und schrien: „Mamma, Pappa, kommt her!“ Frau und Herr Gäuritz kamen zu ihnen gerannt und Herr Gäuritz rief sofort die Polizei an. Aber die Polizei hatte keine Zeit zu ihnen zu kommen, weil sie einen riesigen Bagger suchten. Herr Gäuritz wollte gerade davon erzählen, was bei ihm zu Hause abging, doch die Polizei hatte schon aufgelegt. Also mussten sie alleine dieses Ungeheuer stoppen, aber wie? Das Mädchen hatte eine Idee: sie könnten einen Stock in das Laufwerk des Baggers stecken. Leonie und das Mädchen, das Katarina hieß, suchten und fanden einen Stock. Und Herr Gäuritz versuchte den Stock in das Laufwerk des riesigen Baggers zu stecken. Beim dritten Mal schaffte er es. Der Bagger rollte noch ein bisschen, bevor er stehen blieb. Kurz darauf hörte man ein Fluchen und ein maskierter Mann stieg aus dem Bagger und rannte weg. Zum Glück hatte Johannes sein Handy mit. Er fotografierte den Mann. Das Bild brachten sie zur Polizei, die den maskierten Mann erkannte und hinter dem Haus der Familie Gäuritz verhaften konnte.