Julia Glubs

Stern

 
Blauer Stern verzauber mich,
strahle hell im dunklen Nichts.
Strahle hell und strahle klar,
kein anderer wie du so herrlich klar.
Leuchte hell; und unnahbar,
doch dunkel ist und bleibt es hier.
Bring mich zum leuchten blauer Stern,
denn leuchten wie du,
das will ich so gern!

Brief für dich

 
Weiß geknäult türmt es sich,
war und bin nicht drauf erpicht,
doch was kann ich andres tun,
bin am weinen, dummes Huhn.

Wie ich so am Schreibtisch saß,
und pö a pö den Bleistift aß,
kam mir’s einfach nicht zu Sinn,
gar nicht wie ich sonst so bin.

Mit leisem Seufzen denke ich,
wie schön die Zeit mit dir so ist,
und was wohl noch so kommen mag?
Mit dir scheint die Sonne den ganzen Tag!

Somit ist wohl zu erkennen,
wer hier Schuld ist an dem Flennen.
Den jeder weiß, vermute ich,
das wenn die Sonne sich verzischt, der Regen nie zu Ende ist.

Du siehst also, das hoffe ich,
bin auf dein Wohlsein sehr erpicht.
Und um weiteres Leid zu meiden,
muss die Sonne mir wohl schreiben!

Berlin

 
Die Nacht ist lau, der Wind recht sacht, Berlin,
das ist Berliner Sommertracht!
Kupferne Lichter reichen sich die Hände, unscheinbar,
gar fast unsicher,
denn Berliner Nächte scheinen bright.
Wo Flaschen stehen, sind sie nicht lang, bereits von Sammlern eingefangen.
Berlin, Berlin, so weit und leer, und dennoch immer überschwemmt.
Keine Zeit, der Alltag, nein, bereits der nächste Morgen drängt.
Heute in der Menge wieder eine Bolognese im kunterbunten Menschendrang.
Das Orchestra stimmt schon an,
ein eifriger Hubgesang, auf den,
mit Nichten, wohl keiner könnt verzichten.
Kurz und knapp, hab‘s aufgeschnappt, was gestern war ist heute alt,
die Bild mit neuem Titelblatt knallt.
Was ist schon wichtig? Wen interessiert‘s?
Frau Bundeskanzlerin zitiert.
„Gemeinsam erfolgreich! „
Da braucht es nicht viel im politisch asozialen Mächtespiel.
Ein bisschen Hoffnung und Versprechungen, schon ist vergessen wie sie Milliarden verdreschen.

Apokalypse

 
Leuchtende Meere mit Sternen vereint.
Ein rauschen und donnern, ein Abschiedsgeläut.
Die Wellen der See zum Angriff bereit.

Es ist so weit!

Himmel und Erde für immer dahin,
das Leben die Schönheit hat keinen Sinn.
Die Erde ist zum Kampf bereit.

Es ist soweit!

Ein bersten ein Krachen,
die Dämonen erwachen.
Feurige Lungen gespaltene Zungen, ein Hauch der Finsternis.

Es ist soweit!

Die Zeit des wartens ist vorbei,
die Tür ist offen, dasTor ist frei.
Ein heulen erklingt in der schwarzen Nacht,
das Höllenfeuer ist entfacht!
Es ist soweit!

Von schweren Wolken der Himmel bedeckt,
die nächtlichen Schatten zum leben erweckt.
Macht euch bereit!

Alptraum

 
Traumwanderer gib nur acht!
So weit ist das Land
und so schwarz ist die Nacht!

Traumwanderer höre genau!
Es knistert im Dickicht,
die Schwärze scheint grau!

Traumwanderer du Narr bist verlohren!
Es plätschert der Bach,
über ein blutiges Horn!

Traumwanderer was könnte das sein?
Das rote Wasser
Und du bist allein!

Traumwanderer dein Atem geht schnell!
Du biegst um die Ecke,
ein Schrei erklingt grell!

Traumwanderer dein Traum ist vorbei!
Mit heftigen Schrecken,
weckt dich ein Schrei…