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Der stumme Drache

 
Ich fand einen Drachen
Grad war ich erst groß
Zog ihn auf mit den Händen
Die waren voll, reich an Trost

Doch sein Flämmchen, so schien mir
Ging nach innen zu ihm
Und wurd zu der Flamme
Die seine Gier ihm geliehn

Den Hass auszuspucken
Das lernte er bald
Meine tröstenden Hände
Voll Spuren seiner Gewalt

Nach Jahren des Feuers
War ich wieder klein
Mein Drache war riesig
Und meine Hände aus Stein
 
 
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Der Maulwurf

 
Der Maulwurf vergräbt
seine Erinnerungen

Zwischen Stirn und
Wurzeln einer alten Eiche

Noch bevor er blindete
Rieb der Sommer hier

Im Stollen seine
Hände einher

Unter meinen Fingernägeln
Brennt die Erinnerung

Der Leuchtturm

 
Aus starrem Nebel
Starrt der Leuchtturm
Immerstill

Auf meiner Stirn
Liegt die raue See
In den Immergrauen

Himmeln
Wartet ein Wiegenlied
Für den Wellengang

Regen frisst sich
Durchs Metall
Des fernen Turms
Der nur noch schwach brennt

Ich spüre
Das Fieber
Das immerstill
In mir ruht

Blinde Hunde

 
,,Ich glaube nicht an die Sonne“, sprach der Mond zur Vogelscheuche.
,,Aber sie ist da, wenn du schläfst“, sagte sie.
,,Soll sie sich doch zeigen, wenn sie existiert!“ Und der Mond ging schlafen.
,,Ich glaube nicht an den Mond“, sprach die Sonne zur Vogelscheuche.
,,Aber er ist da, wenn du schläfst“, sagte sie.
,,Soll er sich doch zeigen, wenn er existiert!“ Und die Sonne ging schlafen.
Da kam ein Soldat.
,,Ich glaube nicht an den Frieden“, sagte er zu ihr.
,,Aber er wäre da, wenn du schlafen würdest.“
Der Soldat verstand nicht und ging zurück in die Schlacht.