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Die Generation, die nichts zu bieten hat

 

Manchmal wünschte ich, ich würde in einer anderen Generation leben. Ich habe nämlich so das Gefühl, dass früher, als ich noch nicht lebte, alles besser war. Es stimmt zwar, dass es in meiner  Zeit alles gibt, was man braucht, aber das sind eben nur materielle Dinge, die mir nichts nützen.

Ich habe viele Geschichten von den 50er, 60er, 70er Jahren gehört. Sie wurden mir von meiner Familie erzählt. Meine Großeltern und auch meine Eltern, Onkel und Tanten, finde ich, haben die besten Zeiten erlebt.

In ihrer Zeit gab es viele Veränderungen. Eine davon war die Revolution. Meine Familie war mittendrin. Mein Großvater und meine Onkel zogen ihre grünen Parkas an und zogen für ein besseres Leben aller Mitbürger los. Sie waren Kommunisten und sind es immer noch. Sie wollten Freiheit, gegen den Imperialismus kämpfen.  Alles war umsonst. Meine Familie hat während der Revolution sehr gelitten. Das waren natürlich keine schönen Zeiten. Trotzdem haben meine Eltern, Onkel usw. viel von ihrer Zeit zu erzählen, was sehr wichtig und auch bedeutungsvoll  für sie war. Was mir noch an der früheren Zeit gefällt ist, dass es wenige Autos, wenige Fabriken, wenige Hochhäuser, keine Fernseher, keine Handys, echte Freundschaften und echte Lieben gab. Alles war so natürlich, denn man kannte ja nichts anderes.

Kommen wir zu meiner Generation. Jetzt ist die Technologie voll ausgebildet, jede Familie hat ein Auto, alle haben Handys, überall werden Hochhäuser gebaut. Ich erlebe es genau mit, wie sich die Welt mehr und mehr verschlechtert. Jugendliche haben keine Ziele vor Augen, keine Pläne für die Zukunft. Wozu auch? Sie haben ja ihre Handys, Laptops usw. um mit ihnen angeben zu können. Etwas anderes brauchen sie ja nicht fürs Leben. Früher war das nicht so. Jugendliche in den früheren Zeiten haben für eine gute Bildung gekämpft, denn sie wussten, ohne Bildung erreichen sie nichts.

In meiner Generation passiert nichts, was für mich oder auch für die ganze Welt bedeutungsvoll und unvergesslich sein würde. So wie die Nazi-Zeit oder das, was mir meine Familie immer noch erzählt, die Konflikte zwischen links und rechts.

Was werde ich denn später meinen Kindern erzählen?

Vieles habe ich ja nicht zur Auswahl. Wahrscheinlich werde ich ihnen erzählen, dass es in meiner Generation viele Laptops, Ipods, Handys usw. gab, sie mir jedoch nichts Bedeutungsvolles zu bieten hatte.

Ich hoffe, das ändert sich noch. Aber so wie es im Moment aussieht, glaube ich nicht daran.

Keine Idee

 
Eines Tages, da kamen zwei Menschen
und wollten, dass wir ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken.
Die Aufgabe etwas Spontanes zu schreiben,

wollten wir unbedingt zusammen ergreifen.
Wir grübelten und grübelten doch uns fiel nichts ein.
Los ging es mit dem Motto: Klein aber Fein.
Stundenlang sahen wir leere Blätter an.
Uns war einfach nicht zu helfen, Oh Mann.

Die Zeit verging wie fließendes Wasser,
denn die Nervosität in uns wurde immer krasser.

Verzweifelte Stille, hier und da,
dann wurde uns plötzlich alles klar.

Wie angesprüht mit Staub von einer Fee,

da kamen wir auf die Geschichte, namens “Keine Idee“.
Und das ist das, was wir daraus machen konnten.

Und wenn die Geschichte uns immer noch nicht gefällt,

dann denken wir noch heute.

Unbemannte Straße

 
Man steht vor einer Sackgasse.
Ruhe.
Ruhe durch Wände.
Ruhe durch die Mauer.
Kein Laut dringt durch die Straßen.
Der Beton würde ihn einfangen.
3 Meter Abstand. Niemandsland.
Keiner kommt an die Mauer heran.
Aus den Fenstern starren „Linientreue“ aus den oberen Etagen,
auf den Mauerabschnitt herab.
Sie blicken auf das Ende von Berlin.
Dahinter nur weiße Flecken auf der Landkarte.

Mauerstreifen

 
Damals eine Mauer. Heute zwei Reihen aus Kopfsteinpflastern.

Entlang der Straßen. Um die Ecke. Über Grünflächen, durch Parks, durch Gärten.
Nach links, durch die Mitte nach rechts. Nach oben, nach unten.
Unter dichtem Laub begraben. Unter parkenden Autos entlang.
Die Straße kreuzend, über eine Ampelphase rüber.
An einer Hauswand entlang. Unter Schuhen von Fußgängern hindurch.

Von vielen Augen gesehen, von keinen betrachtet.

Einmal um Westberlin herum.