Posts Taged mara-junge

Die Bauchmännchen

 

Das, was ich euch jetzt erzähle, ist wahrscheinlich das Verrückteste, was ihr je gehört habt. Aber ich fang besser mal an:

In jedem Bauch ist eine kleine Welt, dort wo die Bauchmännchen leben. Sie sind ungefähr so groß wie eine Eizelle und verbringen ihr halbes Leben mit Kochen, Backen, Braten usw. Eine Viertel Haferflocke reicht um diese ganze Welt ein Jahr lang zu ernähren. Natürlich essen die Bauchmännchen viel mehr, sie sind nämlich für ihre Größe außergewöhnlich fett. Nicht alles, was in ihre Mägen kommt, wird verdaut und… naja, den Rest könnt ihr euch wohl selbst zusammenreimen. Das, was übrig bleibt, verarbeiten sie zu etwas Brauchbarem, z.B. zu einer Kirche.

In einem Dorf sind die Häuser aus Marzipan, in einem anderen jedoch auch Gräten, wiederum in einem anderen aus Gurken.

Wenn ihr tot seid, leben die Bauchmännlein weiter, manchmal noch Jahrhunderte, sie verbringen ja das halbe Leben mit Kochen, aber sie können doch nicht alles aufessen. Irgendwann, nach etwa 10 Jahrhunderten, beginnen sie dann ihre Häuser zu essen.

Es wurde einmal ein 7-jähriges Mädchen krank, also wurden ihre Bauchmännchen auch krank. Dann geschah die Katastrofe: das Mädchen KOTZTE. Zum Glück wurde niemand ausgekotzt, das Schlimme war aber, dass jetzt auch die Bauchmännchen anfingen zu kotzen.

So geschah es, dass die Bauchmännchen alles aus ihren kleinen runden Bäuchen auskotzten. So wurden sie dünn.

DER AUSFLUG

 

„Einen Ausflug… ich hasse aber Ausflüge“, jammerte Linn. „Er wird dir bestimmt gefallen, meine Liebe“, antwortete ihre Mutter. Die Familie Jenn wollte einen Ausflug in den Botanischen Garten machen. Es war Herbst und nicht viele Leute wollten bei diesem Wetter einen Fuß vor die Tür setzen. Doch Familie Jenn machte schlechtes Wetter nichts aus. Sie waren von China nach Grönland, von Grönland nach Australien und von Australien nach Berlin umgezogen. Von China waren sie weggezogen, weil Linns Großvater von einem Chinesischen Drachen erschlagen wurde. Von Grönland, weil Linns Oma von einem Eisbären aufgefressen wurde, und von Australien, weil Linn von einem Känguruh angegriffen wurde, sie verletzte sich zwar nicht, aber trotzdem zogen sie weg.

Sie saßen jetzt im Auto und fuhren Richtung Wannsee. Linn wollte Musik über den Kopfhörer hören, doch Liss, ihre kleine Schwester, heulte so laut, dass sie nichts hören konnte. Endlich waren sie da. Sie zahlten Eintritt und gingen rein. „Gar nicht mal so übel“, musste Linn zugeben. Vielfarbige Blätter fielen von den Bäumen. Linn versuchte elf Blätter hintereinander zu fangen, denn dann hatte man einen Wunsch frei.

„Wo sollen wir zuerst hin?“ fragte Linns Mutter fröhlich. Linn antwortete: „Wir gehen in das Gewächshaus, wo die australischen Pflanzen sind, also zu den Kakteen.“ „O.k.“, sagte ihre Mutter. Nach dem Besuch des Gewächshauses gingen sie in den Wassergarten. Plötzlich schrie Liss laut auf. Linn rannte zu ihr. Ein Fisch lag zappelnd am Boden. „Wir müssen ihn retten“, rief Linn. Ihre Eltern waren nirgends zu sehen. Linn hatte eine Wasserflasche in der Hand, sie goss sie über den Fisch aus. Jetzt lag er in einer Pfütze. Ein Tierpfleger kam auf sie zugerannt. Er hatte einen Eimer bei sich. So konnte der Fisch gerettet werden. Weil es ein so seltener Fisch war, nämlich ein violett-brauner Eichelhäherfisch, bekam Linn einen australischen Kaktus und ein Denkmal sollte für sie gebaut werden. So wurde es noch ein schöner Tag. Linn gelang es noch einen Vogel zu retten, einen rosa-lila gefiederten Pfauen-Phönix. Der rosa-lila gefiederte Pfauen-Phönix sagte zu Linn: „Wunderbar, dass du mich gefunden hast, ich habe schon lange auf dich gewartet.“